Inhalationssprays mit Kortison steigern das Diabetesrisiko

Von Melanie Ruch
28. Dezember 2010

Patienten mit Asthma oder COPD (chronisch obstruktiver Lungenerkrankung) bekommen gegen ihre Atembeschwerden oft Inhalationssprays mit Kortison, sogenannte Kortikosteroide, verschrieben. Einer kanadischen Langzeitstudie zufolge führt der regelmäßige Gebrauch von Kortikosteroiden jedoch zu einem erhöhten Diabetesrisiko und kann eine bereits bestehende Zuckerkrankheit noch verschlimmern.

Forscher des Jewish General Hospital und der McGill Universität untersuchten die gesundheitlichen Daten von über 380.000 Patienten mit Atemwegserkrankungen über fünf Jahre hinweg. Bei 30.167 Probanden entwickelte sich in diesem Zeitraum ein Diabetes. Bei 2.099 Teilnehmern hatte sich eine bereits bestehende Diabeteserkrankung verschlimmert. Die Untersuchung der Daten zeigte, dass unter den Diabetespatienten sehr viele waren, die regelmäßig Kortisonsprays inhalierten.

Um durchschnittlich 34% steigerten die Kortikosteroide das Diabetesrisiko der Patienten. Bei einer hohen Dosierung betrug das Risiko einer Diabeteserkrankung sogar 64%. Bei den Patienten, die vor der Studie bereits an Diabetes erkrankt waren, verschlimmerte sich die Krankheit durch die Kortisonsprays in 34% der Fälle und bei hoher Dosierung bei 54%.