Inhaltsstoff aus Kaffeebohne kann vor Parkinson schützen
Forscher entschlüsseln das Geheinmis, warum Kaffee- und Espressotrinker seltener an Parkinson erkranken
Morbus Parkinson ist eine degenerative Erkrankung, die mit zunehmendem Alter zum Absterben von Nervenzellen im Gehirn führt. Steife und zitternde Muskeln machen das Bewegen schwer und bislang ist die Krankheit nicht heilbar. Auch die detaillierten Gründe für das Entstehen des Leidens sind noch nicht erschöpfend erforscht. Ein neues Puzzlestück zum Verständnis der Krankheit liefern nun Forscher aus den USA. Demnach stellt Kaffeetrinken einen Schutz vor Parkinson dar, jedoch nicht wegen des Koffeins.
Die Beobachtung, dass Kaffeetrinker seltener an Parkinson erkranken, ist nicht neu. Bislang ging man allerdings fest davon aus, dass das enthaltene Koffein die wesentliche Rolle dabei spielt. Dann jedoch zeigte ein Tierversuch, dass auch entkoffeinierter Kaffee diese protektive Wirkung besitzt. Der Schutz muss also auf die übrigen Wirkstoffe im Kaffee zurückgehen. Davon gibt es je nach Marke und Herstellungsart allerdings mehr als 1.000 Stück. Der Suche nach der berühmten Stecknadel im Heuhaufen widmete sich die aktuelle Untersuchung.
Schützender Inhaltsstoff aus Wachsschicht der Kaffeebohne
Die Forscher fanden mit Mäusen heraus, dass der Kaffee-Inhaltsstoff Eicosanoyl-5-Hydroxytryptamid (kurz EHT) offenbar vor Parkinson schützt. Der Stoff kommt in der Wachsschicht einer gerösteten Kaffeebohne vor. Im Körper angekommen, hemmt dieser Stoff ein Enzym namens PME 1-Methylesterase. Dieses Enzym kennt man aus der Parkinson-Forschung. Kommt es in größeren Mengen vor, ist die Krankheit wahrscheinlicher und entsprechend ist die Hemmung wünschenswert. Bei den Mäusen, die durch einen Genfehler ein großes Risiko für eine parkinsonähnliche Erkrankung hatten, sank die Gefahr für einen Ausbruch der Krankheit, wenn sie mit dem Kaffee-Wirkstoff behandelt wurden.
EHT nehmen Kaffeetrinker zu sich, wenn der Kaffee in konventionellen Maschinen hergestellt wird. Es gibt jedoch auch moderne Modelle, die fettlösliche Substanzen wie EHT herausfiltern. Das ist entsprechend der Studie nicht wünschenswert. Espresso-Trinker nehmen viel EHT über die Crema auf und können ebenso wie die klassischen Kaffeetrinker ihr Parkinsonrisiko um circa 25 Prozent senken.
Quelle
- https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/99781/Warum-Kaffeetrinker-seltener-an-Morbus-Parkinson-erkranken Abgerufen am 7. Januar 2019