Inklusion für Förderkinder: Bessere Leistungen an Regelschulen

Von Christine Krusberski
29. August 2014

Seit 2009 gelten in Deutschland neue Rechte für behinderte Menschen im Hinblick auf das Bildungssystem. Die Bundesrepublik ist in der Pflicht, Förderkindern die Inklusion in eine Regelschule zu ermöglichen.Doch wie sieht es mit der Umsetzung aus?

Lernen behinderte und nichtbehinderte Kinder zusammen oder gibt es weiterhin Schwierigkeiten? Neue Erkenntnisse wägen das Pro und Contra ab.

Nur 500.000 behinderte Menschen besuchen Realschulen oder Gymnasien

Kinder, die nach Aussage des Wissenschaftszentrums für Sozialforschung in Berlin nicht den Anforderungen einer "normalen" Bildungsfähigkeit entsprechen, sollen nicht mehr in einer Sonderschule unterrichtet werden, sondern stattdessen gemeinsam mit nichtbehinderten Kindern in einer Regelschule lernen.

Das entspricht dem Gedanken der Inklusion. Doch bisher lässt die Integration förderungsbedürftiger Schüler zu wünschen übrig.

Nur 500.000 Kinder mit Behinderungen besuchen tatsächlich Realschulen oder Gymnasien, die meisten gehen weiterhin in eine Sonderschule. Seit der Reform 2009 hat sich der Anteil der Förderkinder nicht erhöht. Dabei belegen Studien, dass Schüler mit Beeinträchtigungen bessere Leistungen bringen, wenn sie in einer Regelschule aufgenommen werden. Doch warum funktioniert die Inklusion nicht so wie gedacht?

Unzureichende Ausbildung von Pädagogen

Es gibt verschiedene Gründe, warum die Bemühungen einer Inklusion scheitern. Oft sind Regelschulen nicht darauf ausgerichtet, Kinder mit Behinderungen zu unterrichten. Zudem spielt die unzureichende Ausbildung von Pädagogen eine wesentliche Rolle.

Gespräche mit Lehrern, Psychologen und Wissenschaftlern zeigen jedoch Möglichkeiten auf, wie gemeinsamer Unterricht von behinderten und nichtbehinderten Kindern erfolgreich sein kann. Würden die durchdachten Konzepte umgesetzt, könnte die Sonderschule bald der Vergangenheit angehören. Doch auf dem Weg dahin müssen noch viele Diskussionen geführt werden.