Inkontinenz bei Kindern ernst nehmen - auch Krebs kann die Ursache sein

Von Cornelia Scherpe
23. November 2012

Jedes Baby muss zunächst Windeln tragen, denn die gezielte Kontrolle über Blase und Darm erlernt es erst mit der Zeit. Auch bereits "trockene" Kinder können in eine Phase kommen, in der sie in der Nacht wieder ins Bett machen. Dies kann verschiedene Ursachen haben und muss nicht tragisch sein. Beginnender Stress in der Schule, Streit mit einem Freund oder auch Spannungen mit den Eltern können als seelische Auslöser genügen.

Manchmal steckt allerdings auch ein physisches Problem hinter der Inkontinenz. Denkbar ist beispielsweise ein Infekt der Harnwege oder auch eine Fehlbildung, die sich jetzt erst bemerkbar macht. In sehr seltenen Fällen kann auch Krebs vorliegen. Fälle von Prostatakrebs bei kleinen Jungen gibt es durchaus und das Geschwür kann dann auf die Blase drücken.

Auch Mädchen können frühzeitig Krebs im Unterleib bekommen. Daher raten Ärzte immer, mit einem kleinen Bettnässer einmal zum Arzt zu gehen. Es muss nichts Ernstes vorliegen, doch die Abklärung kann eventuell auch Leben retten.

Die Kinderurologen haben es sich zum Ziel gemacht, den jungen Patienten zurück in ihr soziales Umfeld zu helfen. Daher kann entweder die Überweisung zu einem Kinderpsychologen ratsam sein oder aber eine Therapie mit Medikamenten. Ist tatsächlich Krebs das Problem, kann auch eine Operation notwendig sein.

Bei Blasen- oder Prostatakrebs kann der Tumor entfernt und das Gewebe neu strukturiert werden. Die Überlebenschance liegt inzwischen bei 80 Prozent und die Erfolge haben sich hier in der nahen Vergangenheit schon um das 4-Fache gesteigert.