Inkontinenz nach der Prostata-OP - ein Beckenbodentraining bringt Abhilfe

Während Frauen vermehrt solche Angebote wahrnehmen, greifen bei Männern oft Scham und falscher Stolz

Von Cornelia Scherpe
27. Februar 2012

Nach einer Operation an der Prostata haben viele Männer vorübergehend mit Inkontinenz zu kämpfen. Wie schnell man die Kontrolle über die eigene Blase zurück erlangt, hängt von mehreren Faktoren ab. Der Patient kann dabei aktiv mithelfen, die Inkontinenz zu beenden. Das Stichwort hier lautet: Beckenbodentraining.

Scham und falscher Stolz

Während Frauen schon vermehrt solche Angebote wahrnehmen, wird diese Art des Training von den meisten Männern noch immer aus Scham oder falschem Stolz abgelehnt. Doch das Beckenbodentraining hat sich in der Praxis bewährt und kann die beste Abhilfe schaffen - völlig ohne Nebenwirkungen.

Die dabei verwendeten körperlichen Übungen können den Beckenboden ideal trainieren. Bei vielen Patienten wird in Kombination auch ein Training des Schließmuskels durchgeführt.

Frühes Training gegen Inkontinenz

Wichtig ist mit diesen therapeutischen Übungen so früh wie möglich zu beginnen. Am Besten sollte man zwei Tage nach der Katheterentfernung bereits mit dem Beckenbodentraining starten. Die Dauer und Regelmäßigkeit der Aktivität bestimmt dabei die genaue Wirksamkeit. Es kommt durchaus vor, dass ein Patient für ein halbes Jahr regelmäßig trainieren muss, bis er die Inkontinenz beseitigt hat.

Es kann übrigens durchaus auch sinnvoll sein, bereits vor dem eigentlichen OP-Termin mit den ersten Übungen zu beginnen. Hierbei sollte man auf den Rat des Arztes vertrauen.