Innenminister will Gesichtsscanner in Fußballstadien

Von Ingo Krüger
6. Februar 2012

Lorenz Caffier (CDU), der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, hat den Einsatz von Gesichtsscannern in Fußballstadien vorgeschlagen. Die Polizei soll so wirkungsvoller gegen Gewalttäter vorgehen können. Unterstützung erhält der Innenminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern von der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG).

Caffier hat bereits eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Mit den Geräten sollen die Gesichter von Stadionbesuchern mit Bildern aus der Datei "Gewalttäter Sport" verglichen werden. Dort sind gegenwärtig etwa 13.000 Personen registriert. Problemfans könnten so erkannt und am Stadionbesuch gehindert werden, so Caffier. Die Wirksamkeit von Stadionverboten würde so deutlich erhöht.

Datenschützer, Fans und Vertreter der Vereine bringen jedoch nur wenig Verständnis für das Vorhaben auf. So erklärte Ligapräsident Reinhard Rauball, dass er entschieden gegen den Einsatz von Gesichtsscannern in Fußball-Arenen sei. Für die überwältigende Mehrheit der friedlichen Fans sei dies unzumutbar. Außerdem sei es auch für die Vereine nicht praktikabel.

Widerspruch gibt es auch von Bernhard Witthaut, dem Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP). Anders als sein Kollege von der DPolG lehnt er die Überwachungsgeräte ab - die Rechtsgrundlage fehle. Außerdem sei so das Problem der Randalierer im Fußball nicht zu lösen, so Witthaut.