Insulin glargin doch sicher - das Diabetes-Medikament fördert keinen Krebs

Von Cornelia Scherpe
20. Juni 2012

Vor drei Jahren entbrannte in Deutschland eine heftige Diskussion über das Medikament "Insulin glargin", das von Diabetikern zur Regulierung des Blutzuckers eingesetzt wird. Eine damalige Studie hatte den Verdacht aufgeworfen, dass die regelmäßige Anwendung zu vermehrten Fällen von Hautkrebs führte.

Die Studie war in ihrer Methodik allerdings nicht sehr genau, was bereits damals von Wissenschaftlern bemängelt wurde. Nun konnten neue Studien zum Thema veröffentlicht werden und die revidieren die alte Aussage. Die Arznei fördert die Hautkrebsbildung nicht. Die neue Studie war eine Beobachtungsuntersuchung über 3,1 Jahre hinweg und umfasste 448.000 Probanden. Von jenen erkrankten in diesem Zeitfenster 17.800 an Krebs. In der Verteilung zwischen Kontrollprobanden und jenen, die das Insulin einnahmen, ließ sich überhaupt kein Unterschied feststellen. Für jede Krebsart - inklusive dem Hautkrebs - war die Risikoverteilung gleich groß.

Zu diesem Ergebnis kamen im übrigen auch zwei unabhängige Studien aus den USA. Auch hier zeigten alle 115.000 Untersuchten das gleiche Risiko, unabhängig davon, ob sie mit Insulin glargin therapiert worden waren oder nicht.

Auch eine vierte Studie zeigte: 477 Krebsfälle in der Kontrollgruppe und 476 Krebsfälle in der Insulin-Gruppe. Von einem erhöhten Risiko sollte man daher nun nicht mehr ausgehen.