Insulinspray mit unerwarteter Nebenwirkung - das Medikament verbessert Demenz-Symptome

In einer Studie stellte sich heraus, dass das Insulinspray bei beginnender und leichter Demenz wirksam sein kann

Von Cornelia Scherpe
7. Dezember 2011

Ein Insulinspray, das eigentlich Menschen mit Diabetes helfen soll, hat offenbar eine ganz unerwartete Nebenwirkung. Das Medikament scheint die Symptome einer Demenz zu verbessern. Wird das Mittel in einer sehr geringen Dosis vergeben, verbessert es zwar nicht den Blutzucker, stimuliert dafür aber die Hirnaktivität.

Diese überraschende Entdeckung gibt Demenzkranken neue Hoffnung. Da die niedrige Dosis den Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst, könnten diese Patienten also ganz ohne Bedenken auf das Insulinspray zurückgreifen.

Spray hilft zumindest in frühen Stadien der Demenz

Eine Studie analysierte die Wirkung bei Menschen mit beginnender oder nur leichter Demenz. Zumindest in diesen frühen Stadien ist die Wirkung des Sprays eindeutig nachweisbar.

Warum genau das Medikament die Hirnleistung fördert, wird derzeit noch erforscht. Bisher geht man von der Theorie aus, dass das Spray bei Kontakt mit der Nasenschleimhaut in die Blutgefäße übergeht und entlang des Geruchsnervs die Wanderung ins Gehirn antritt. Dort beeinflusst das Insulin dann die Stoffwechselaktivität des Hirns.

Zunächst noch weitere Studien notwendig

Bevor Demenzkranke von einer neuen Therapie auf dieser Basis aber profitieren können, sind weitere Studien nötig. Die Sicherheit des Verfahrens und seine genaue Wirkung muss zunächst geklärt werden.