Interessantes zur friesischen Teekultur

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
10. Dezember 2013

Bei keinem anderen Volk wird so viel Tee getrunken wie bei den Ostfriesen. Sie beginnen ihr Frühstück mit dem Heißgetränk, trinken um elf Uhr das "Elführtje", gießen sich gegen 15 Uhr und zum Abendessen erneut eine Tasse Tee ein und beenden ihren Tag vor dem Schlafengehen ebenfalls mit Tee.

Schon seit über 400 Jahren wird die Teezeremonie dort großgeschrieben und mittlerweile hat sich auch eine eigens kreierte Teesorte - der Ostfriesentee - fest in dieser Kultur etabliert.

Festgelegte Zubereitung für ostfriesischen Teegenuss

Bei der Zubereitung des Tees gibt es festgelegte Regeln, an die sich der Ostfriese hält. Pro Tasse wird ein Teelöffel loser Tee verteilt - plus einen Löffel extra. Diesen übergießt man dann mit etwas kochendem Wasser, um einen kräftigen Sud zu erhalten.

Nach fünf Minuten wird dieser erneut mit kochendem Wasser übergossen. Getrunken wird aus Porzellantassen, in die jeder ein Kluntje - ein Stückchen Kandiszucker legt.

Mit dem "Rohmlepel" - dem Rahmlöffel wird nun ein Wölkchen gelegt: auf den Löffel, der eine tiefe Kelle hat, gibt man Sahne, die man von links oben nach links unten am Tassenrand entlang in den Tee laufen lässt.

Zugaben aus der britischen Teekultur

Der ostfriesische Teegenuss wird in vielen Fällen durch die britische Teezeremonie bereichert, zumindest durch entsprechende Teile. So werden süße Snacks gereicht, wie zum Beispiel Scones mit Marmelade oder Clotted Cream.

Auch deftige Speisen werden gerne gesehen: Sandwiches mit Frischkäse und Gurken oder geräuchertem Lachs sind dabei sehr beliebt.