Internet-Überwachungsprogramme Prism und Tempora schränken Rechte von Online-Nutzern massiv ein

Von Ingo Krüger
25. Juni 2013

Die Enthüllungen des ehemaligen Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden haben es gezeigt: Die Überwachung von Internetnutzern ist enorm. Die US-amerikanische Nationale Security Agency NSA sowie das britische Government Communications Headquarters GCHQ haben den Datenverkehr der transatlantischen Glasfaserkabel kontrolliert, über die der Großteil der Online-Kommunikation läuft.

Telefonate, Einträge in sozialen Netzwerken bis hin zum Browser-Verlauf, also sämtliche besuchte Webseiten, liegen den Geheimdiensten vor, die die Kommunikation mit technischen Hilfsmitteln überwachen.

Die Daten ermöglichen ein lückenloses digitales Bewegungsprofil eines jeden Internetnutzers. Allein in den USA haben 850.000 Mitarbeiter von Überwachungsbehörden Zugriff auf sensible Angaben und Profile. Das britische GCHQ soll 600 Millionen Telefongespräche am Tag abhören.

Die Überwachungsprogramme Prism (USA) und Tempora (Großbritannien) dienen Snowden zufolge nur dem Zweck, das Internet und damit auch seine Nutzer zu beherrschen. Die Überwachungsutopien der Schriftsteller George Orwell ("1984") und Aldous Huxley ("Schöne neue Welt") sind Realität geworden.

Experten sind der Ansicht, dass sich gerade in solchen Fällen zeigt, ob eine Demokratie funktioniert. Parlamente und Regierungen sind ernsthaft gefordert, diese Praktiken zu unterbinden, denn die Vertraulichkeit privater Daten zählt zum Freiheitsprinzip jedes Menschen.