Geheimdienst-Techniker Edward Snowden enthüllt US-Spionage-Skandal "PRISM"

Von Ingo Krüger
11. Juni 2013

Der 29-jährige Techniker Edward Snowden ist der "Whistleblower", der die geheimen Überwachungsprogramme der US-Regierung publik gemacht hat. Mit "Whistleblower" bezeichnet man einen Hinweisgeber oder Informanten, der Missstände wie etwa illegales Handeln, von denen er an seinem Arbeitsplatz erfährt, an die Öffentlichkeit bringt.

Snowden, der nach eigenen Angaben die letzten vier Jahre als Mitarbeiter externer Unternehmen bei der US-Sicherheitsbehörde NSA tätig gewesen ist, hatte in der vergangenen Woche Dokumente der Geheimdienste NSA und FBI veröffentlicht. Diese enthüllten deren Zugriff auf die Server von Internet-Diensten wie Google, Facebook, Microsoft, Apple und Yahoo.

Das Überwachungsprogramm trägt den Codenamen "PRISM". Die US-Regierung hat Medienberichten zufolge Zugang zu Videos, Fotos, E-Mails, Dokumenten und Kontaktdaten gehabt. So konnten Analysten Bewegungen und Verbindungen von Personen über längere Zeiträume hinweg verfolgen. Die US-Regierung verteidigte die Abhöraktionen als Mittel der Terrorbekämpfung.

Snowden, der sich zurzeit in Hongkong aufhält, sucht nun ein Land, das ihm Asyl gewährt. Er habe mit dem Geheimnisverrat die ausufernde Überwachung öffentlich machen wollen, erklärte er gegenüber Journalisten. In Washington haben Politiker bereits die Auslieferung des 29-Jährigen gefordert. Der Republikaner Peter King, Mitglied im Geheimdienstausschuss des Abgeordnetenhauses, verlangte, Snowden die volle Härte des Gesetzes spüren zu lassen, sofern er der Informant sei.