IPF-Patienten sollten kein Ambrisentan bekommen - Das Medikament verschlechtert ihre Lungenfibrose

Von Cornelia Scherpe
16. Mai 2013

IPF steht als Abkürzung für die "idiopathische Lungenfibrose". Dabei handelt es sich um ein Leiden, bei dem sich das Bindegewebe der Lunge krankhaft verändert. Für den Patienten hat das zur Folge, dass der Gasaustausch nicht mehr normal funktioniert und entsprechend Atemprobleme entstehen.

Bislang ist die Krankheit noch nicht ausreichend erforscht, sodass man weder den Auslöser kennt, noch eine Heilungsmethode hat. Die Ärzte können lediglich mit Medikamenten gegen die Symptome vorgehen.

Bisher wurde gern das Mittel Ambrisentan eingesetzt. Dieses ist vor allen Dingen im Zusammenhang mit der PAH, der pulmonalen arteriellen Hypertonie erforscht. Auch dies ist eine Erkrankung der Lunge, bei der das Organ einen zu hohen Druck aufweist. Das Medikament regelt diesen Druck künstlich nach unten, indem es das Hormon Endothelin 1 blockiert.

Diesen Effekt wollte man sich auch bei der seltener auftretenden IPF zu Nutze machen und den Patienten so das Atem erleichtern. Nun zeigt eine aktuelle Studie jedoch, dass aus bisher unbekannten Gründen Ambrisentan nicht diese erhoffte Wirkung hat; im Gegenteil. Wer als IPF-Patient mit diesem Endothelin-Blocker behandelt wird, dessen Zustand verschlechtert sich mit der Zeit.

Erkannt wurde dies, indem mit 492 erkrankten Probanden gearbeitet worden war. Nachdem man eine Kontrollgruppe gebildet hatte, welche nur ein Placebo bekam, begann man die Therapie. Es stellte sich jedoch heraus, dass sich die Krankheit bei 27,4 Prozenten der tatsächlich Behandelten messbar verschlechterte. In der Kontrollgruppe betraf dies dagegen nur 17,2 Prozent, was belegt, dass Ambrisentan den Zustand der anderen weiter verschlimmert hatte. Die Lungenfunktion sank bei den Therapierten in 16,7 Prozent der Fälle, in der Placebogruppe dagegen nur bei 11,7 Prozent.