Ist die Paläo-Diät riskant? Studie misst Risikomarker für das Herz-Kreislauf-System

Wer sich streng an eine Paläo-Diät hält, riskiert laut Studie seine Gesundheit

Von Cornelia Scherpe
20. August 2019

Bei der Paläo-Diät verzichten die Menschen auf alle Nahrungsmittel, die es erst seit dem modernen Ackerbau und der Viehzucht gibt. Die Befürworter sehen darin eine Rückbesinnung auf die menschlichen Wurzeln und betonen, dass die moderne Ernährung viele Krankheiten erst möglich gemacht hat. Der Stoffwechsel sei genetisch darauf ausgelegt, die frühere Ernährungsweise zu bevorzugen.

Über Nutzen und Risiko wird auch unter Wissenschaftlern diskutiert. Viel Fleisch sowie Beeren, Samen und Nüsse sollen Brot und Milchprodukte komplett ersetzen. Wie der Körper bei einer längeren Paläo-Diät darauf reagiert, hat auch eine aktuelle Studie untersucht. Ihr Fazit fällt eher negativ aus.

Studie zur Paläo-Diät

Forscher aus Australien untersuchten 44 Menschen, die sich mehr oder weniger streng an die Diät hielten. Im Schnitt waren die Teilnehmer bereits 2,38 Jahre auf ihre Paläo-Diät eingestellt. Bei genauer Analyse der Ernährungsgewohnheiten konnten die Probanden noch einmal in zwei Untergruppen aufgeteilt werden: 22 waren streng mit sich und verzichteten komplett auf alle modernen Produkte, während die übrigen öfter als einmal am Tag doch Getreide oder Milchprodukte konsumierten.

Eine Blutanalyse zeigte, dass die Paläo-Diät zu mehr TMAO im Blut führte, insgesamt zu 9,53 µMol. Unter der Pseudo-Paläo-Diät war der Wert mit 5,47 µMol niedriger. Beide lagen aber über einer Kontrollgruppe von 46 Menschen mit normaler Ernährung. Diese hatten 3,93 µMol TMAO im Blut.

Was bedeutet das nun? Bei TMAO handelt es sich um einen kardiovaskuläre Risikomarker. Diese Marker zeigen über eine einfache Blutprobe an, ob ein Patient ein gesundes Herz-Kreislauf-System besitzt oder zu einer Risikogruppe gehört. Je höher der Wert ausfällt, desto stärker wächst das Risiko.