Ist die Protonentherapie im Kampf gegen Proststakrebs effektiv?

Von Cornelia Scherpe
24. April 2012

Die Protonentherapie ist eine Form der Bestrahlung, bei der Krebszellen vernichtet werden sollen. Die Methodik konnte mehr und mehr verfeinert werden und dennoch zeigen aktuelle Studienergebnisse, dass die sie eventuell doch nicht so sinnvoll ist, wie die Forscher eigentlich erhofft hatten.

Bevor es die aktuelle Methode gab, wurde der Krebs von mehreren Seiten bestrahlt, was natürlich eine höhere Strahlenbelastung bedeutete und mehr gesundes Gewebe angriff. Die verbesserte Protonentherapie arbeitet wesentlich gezielter und soll damit so viel Gewebe wie möglich schonen. Besonders bei Prostatakrebs hoffte man so, dass die Drüse nicht komplett zerstört wird. Aktuelle Studienergebnisse zeigen aber ein nicht so optimistisches Bild.

Die Gesundheitsdaten von 13.000 Männern, die mit der Protonentherapie ihren Krebs in der Prostata loswerden wollte, zeigen leider, das die Besserung nicht so hoch ist, wie erhofft.

Insgesamt nahmen die Marker im Körper, die zeigen, dass die Therapie versagt hat, um gerade einmal 19 Prozent ab. Auf der Gegenseite stieg die Chance, dass Erektionen nicht mehr möglich sind, um zwölf Prozent. Gerade der zweite Punkt ist deprimierend für die Forscher, denn die Protonentherapie sollte ja gerade in diesem Punkt für eine Besserung und nicht für eine Verschlechterung sorgen. Doch offenbar leidet die Prostata trotz vorsichtiger Bestrahlung noch immer zu sehr, sodass Dysfunktionen auftreten. Allerdings sank die Rate für innere Komplikationen wie etwa Schäden an den Schleimhäuten oder Blutungen um neun Prozent. Hüftfrakturen wurden auch seltener, hier um circa zwölf Prozent.