Ist die Sehstörung AMD bald Vergangenheit? Neue Spritze hilft einem Teil der Betroffenen

Von Nicole Freialdenhoven
5. Oktober 2012

Eine der häufigsten Sehstörungen bei älteren Menschen ist die sogenannte Altersbedingte Makula Degeneration, kurz AMD. Die Makula ist eine winzige, leicht gelbliche Stelle auf der Netzhaut des menschlichen Auges, die dafür sorgt, dass der Mensch scharf und farbig sehen kann. Sie besteht aus rund sechs Millionen winziger Zellen, die bei vielen Menschen mit fortschreitendem Alter degenerieren. In Deutschland sind etwa zwei Millionen Patienten von AMD betroffen. Der Wert steigt von ca. 15% der 65-75-jährigen auf über 30% der über 85-jährigen an.

Bislang war noch keine Heilung für AMD möglich. Spezielle Brillen und Sehhilfen konnten höchstens eine Verbessserung der Sehkraft erreichen. Auf dem 17. Kongress der Deutschen Augenchirurgen in Nürnberg wurden nun jedoch eine neue Behandlung per Spritze vorgestellt, bei der ein Medikament direkt in die Netzhaut injiziert wird. Allerdings wirkt diese neue Behandlungsmethode lediglich bei Patienten, die an der "feuchten AMD" leiden und dies sind nur 15% der Betroffenen. 85% leiden an der "trockenen AMD", gegen die auch weiterhin keine Medikamente erhältlich sind.