Ist es trocken und warm, steigt das Risiko für Schlaganfälle durch Gefäßverschluss

Die Wetterlage hat laut Studie Einfluss auf das Schlaganfallrisiko

Von Cornelia Scherpe
23. Dezember 2019

Herzinfarkte und Schlaganfälle gehen auf ein akutes Durchblutungsproblem im Körper zurück und dafür kann es ganz unterschiedliche Risikofaktoren geben. Alter, Übergewicht und fehlende Bewegung sind die bekanntesten Verursacher, doch es gibt eine ganze Reihe mehr. Eine aktuelle Studie hat sich mit der Frage beschäftigt, wie groß der Einfluss des Wetters ist. Viele Deutsche beklagen sich an besonders heißen und sehr kalten Tagen immer wieder über Kreislaufprobleme. Doch steigt dabei direkt messbar auch das Risiko für Schlaganfälle?

Die Augsburger Studie betrachtete 18.000 Schlag­an­fallpatienten. Alle waren in den letzten zehn Jahren am Universitätsklinikum der Stadt betreut worden. Unter der Zuhilfenahme der Wetterdaten konnten die Forscher nachvollziehen, bei welcher Wetterlage jeder Patient ins Krankenhaus gekommen war. Anhand der Untersuchungen konnte zudem in ischämische und hämorrha­gi­sche Schlaganfälle unterschieden werden. Ischämische Hirninfarkte sind häufiger und treten durch einen Gefäßverschluss auf. Hämorrhagische Schlaganfälle gehen dagegen auf ein geplatztes Gefäß zurück.

Temperatur und Luftfeuchtigkeit beeinflussen das Schlaganfallrisiko

Mit dem Blick auf die Wetterdaten wurde deutlich, dass sowohl die Tagestemperatur als auch die Luftfeuchte einen Einfluss haben.

Vor allem an sehr warmen Tagen mit trockener Luft häuften sich die Fälle, allerdings galt das nur für ischämische Schlaganfälle. Das Risiko erhöhte sich für Männer und Frauen gleichermaßen. Hämorrha­gi­sche Schlaganfälle traten hingegen bei Frauen nicht häufiger als bei anderen Wetterlagen auf, während hämorrha­gi­sche Schlaganfälle bei Männern an trockenen Hitzetagen sogar seltener waren.

Das allgemeine Risiko für ischämische Schlaganfälle ging bei beiden Geschlechtern im Winter leicht zurück. Trockene und kalte Luft förderte hingegen hämorrha­gi­sche Schlaganfälle bei Menschen ab 65 Jahren.

Unabhängig von den Temperaturen zeigten sich feuchte Luftmassen als allgemeine Gefahrensenker. Schlaganfälle beider Formen traten seltener auf, wenn die Luftfeuchtigkeit hoch war.