Ist Hyposensibilisierung bald auch bei Nahrungsmittelallergikern möglich?
Bei vielen Allergien kann eine Hyposensibilisierung helfen. Über viele Monate hinweg kann eine kontinuierlich durchgeführte Therapie bewirken, dass der Patient nicht mehr oder zumindest nicht mehr so heftig auf seinen Allergieauslöser reagiert. Das Immunsystem spricht kaum noch auf das entsprechende Allergen und so hat das Leiden ein Ende.
Diese Methode hilft zwar schon vielen Allergikern, allerdings kann sie bisher nicht bei Nahrungsmittelallergikern zum Einsatz kommen. Diese Menschen können die Situation nur aussitzen und die Lebensmittel meiden, die ihr Immunsystem anstacheln. Das könnte sich jedoch bald ändern, denn aktuell läuft eine Studie, die Menschen mit einer Erdnussallergie helfen soll und die ersten Zwischenergebnisse sehen viel versprechend aus.
Zur Anwendung kommt in der US-Studie die sublinguale spezifische Immuntherapie, kurz SLIT genannt. Hierbei werden Allergene nicht unter die Haut gespritzt, sondern via Tropfen verabreicht. Diese werden oral eingenommen, einige Zeit im Mund behalten und dann geschluckt. Diese Methode bietet sich natürlich bei einer Allergie gegen Nahrungsmittel an. Wie erfolgreich die Therapie ist, wird dann über den IgA-Spiegel gemessen. Dieser lässt sich im Speichel feststellen. Je höher dieser in der Studie war, desto besser hatte der Patient auf die Therapie angesprochen. So lässt sich also auch objektiv überprüfen, ob die Therapie wirksam ist oder nicht. Bei 17 behandelten Kindern zeigte sich, dass nach einem Jahr zehn der Patienten auf die Therapie angesprochen hatten, sieben allerdings nicht.