Japan wegen Walfang am Pranger: Anklage vor UN-Gericht in Den Haag

Von Nicole Freialdenhoven
27. Juni 2013

Seit 25 Jahren sorgt das japanische Walfang-Programm jeden Sommer für Ärger. Obwohl die kommerzielle Waljagd schon 1986 verboten wurde, nutzen die Japaner eine Lücke in diesem Verbot, das die Jagd "zu wissenschaftlichen Zwecken" auch weiterhin erlaubte.

Australien und Neuseeland haben nun genug davon: Die beiden Länder klagten Japan nun offiziell bei der UNO an: Die Japaner betreiben ihrer Ansicht nach nach wie vor den verbotenen kommerziellen Walfang - von wissenschaftlichen Zwecken könne keine Rede sein.

Die japanische Regierung gibt sogar zu, dass das Walfleisch in Japan verkauft und verzehrt wird. Allerdings gehe die Nachfrage im Land deutlich zurück: Da immer weniger Japaner Walfleisch essen, seien die Lagerbestände in diesem Frühling auf 4000 Tonnen gestiegen - eine Verdoppelung innerhalb von zehn Jahren. Trotzdem beharren die Japaner auf ihr Recht auf den Walfang zu wissenschaftlichen Zwecken, der in internationalen Abkommen festgelegt wurde.

Australien dagegen ist überzeugt, dass dieses Abkommen missbraucht wird. Nun wird noch bis zum 16.Juli vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag verhandelt. Trotz der weltweiten Emörung sieht Australien die Chancen für ein Urteil im Sinne des Tierschutzes bei nur 50 Prozent. Wann ein Urteil zu erwarten ist, steht offen. Bis dahin wird der Walfang im Südpazifik unvermindert weitergehen.