Japanisches Gericht verurteilt Mitarbeiter eines Kindergarten wegen Fehlverhalten bei Tsunami

Von Max Staender
17. September 2013

Der frühere Leiter eines Kindergartens sowie dessen Angestellten wurden jetzt von einem Gericht im japanischen Sendai für den Tod von fünf Kindern und einer Frau verantwortlich gemacht und müssen den Familien der Opfer 1,3 Millionen Euro zahlen.

Unmittelbar vor der heran rollenden 20 Meter hohen Tsunami-Welle am 11. März 2011 sollen sie nach Angaben des Gerichts die Kinder mit einem Bus nach Hause geschickt und damit ihre Fürsorgepflicht vernachlässigt haben. Der vorsitzende Richter Norio Saiki ließ den Einwand des Kindergartens nicht gelten, wonach man solch ein Unglück nicht hätte vorhersehen können.

Seit der verheerenden Naturkatastrophe wurde in Japan mit diesem Urteil nun erstmals eine Einrichtung für den Tod von Menschen durch den Tsunami verantwortlich gemacht.