Je größer das Hirn, desto geringer der Nachwuchs

Von Melanie Ruch
8. Januar 2013

Im Jahr 1995 haben die Anthropologen Peter Wheeler und Leslie Aiello die Hypothese aufgestellt, dass das evolutionsbedingte Wachstum des Gehirns zu Lasten von anderem Körpergewebe geht, da das Gehirn im Vergleich zu anderen Organen übermäßig viel Energie verbraucht.

Forscher der Universität im schwedischen Uppsala haben diese These nun erstmals experimentell bewiesen. Sie züchteten zwei Linien von Guppys. Eine mit einem größeren Gehirn und eine mit einem kleineren.

Es zeigte sich, dass die Guppys mit den größeren Gehirnen, hauptsächlich die Männlichen, einen kleineren Magen-Darm-Trakt hatten als ihre kleinhirnigen Artgenossen und dementsprechend auch weniger Nahrung aufnahmen, trotz ausreichendem Angebot. Zudem zeugten die großhirnigen Guppys auch weniger Nachwuchs.