Je wagemutiger ein Mensch ist, desto besser wirken Placebo-Medikamente bei ihm

Von Laura Busch
3. Juli 2012

Placebos wirken bei abenteuerlustigen Menschen stärker als bei Angsthasen - so könnte man das Ergebnis einer Studie von kanadischen Wissenschaftlern zusammenfassen.

Das Team um Petra Schweinhardt von der McGill-Universität in Montreal testete eine wirkstoffslose Creme an Probanden und führten anschließend mehrere Tests zur Erfassung der Persönlichkeit durch. Den Freiwilligen wurde eine Salzlösung in die Beine gespritzt - vollkommen ungefährlich, aber etwas unangenehm. Dann wurde ihnen erzählt, dass die Creme die Schmerzen lindern könne. In Kombination mit der Auswertung der Persönlichkeitstests zeigte sich, dass waghalsige Menschen eine stärkere Linderung der Schmerzen verspürten.

Das hänge mit dem Dopamin zusammen, so Schweinhardt. Der Gedanke daran, dass die Creme die Schmerzen gleich lindern wird, aktiviert das Belohnungszentrum im Hirn. Dieses schüttet dann Dopamin aus. Extremsportler und Menschen, die gerne mal etwas riskieren seine generell empfindsamer im Bezug auf die Dopamin-Ausschüttung, die ihrerseits Schmerzen abmildern kann.