Jeder zehnte Jugendliche braucht eine psychologische Therapie

Von Dörte Rösler
4. Juli 2013

Die Pubertät ist nicht nur eine Zeit körperlicher Umbrüche, viele Jugendliche zeigen auch psychische Veränderungen. Experten gehen davon aus, dass rund 20 Prozent der Jugendlichen psychisch auffällig werden. Die Hälfte davon bräuchte professionelle Hilfe. Gerade Pubertierende lehnen psychologische Behandlung jedoch ab.

Das auffällige Verhalten der Jugendlichen hat biologische Ursachen. Neben ungewohnt hohen Mengen an Sexualhormonen sind Pubertierende von umfassenden Umbaumaßnahmen im Gehirn betroffen. Während der für die Handlungskontrolle zuständige präfrontale Kortex neu strukturiert wird, übernimmt das limbische System die Führung - es sorgt für ein Wechselbad intensiver Gefühle und spontaner Impulse.

Bis die Vernunft wieder Oberhand gewinnt, sind die Jugendlichen deutlich aggressiver und risikofreudiger. Im Alltag zeigt sich dies in vermehrten Unfällen ebenso wie im Konsum von Alkohol und Drogen. Umweltfaktoren wie Konflikte im Elternhaus oder der Schule können dazu führen, dass sich aus der ohnehin labilen psychischen Verfassung eine chronische Störung entwickelt.

Wissenschaftler empfehlen deshalb, Jugendliche rechtzeitig in speziellen Sprechstunden zu betreuen.