Jedes dritte Kosmetikprodukt enthält hormonell wirksame Chemikalien

Von Dörte Rösler
25. Juli 2013

Jede Frau überlegt lange, ob sie ihrem Körper künstliche Hormone zumutet. Eine neue Studie zeigt jedoch, dass wir auch ohne Pille und Co. hormonell wirksamen Substanzen ausgesetzt sind: in Sonnencreme und Lippenstift, Zahnpasta und Rasierschaum.

Wie stark die Kosmetikindustrie ihre Produkte mit hormonellen Stoffen anreichert, hat der BUND an über 60.000 Proben getestet. So enthalten rund ein Drittel aller Sonnenschutzmittel Wirkstoffe, die das Hormonsystem beeinflussen. Auch jedes dritte Haarwachs ist belastet, lediglich bei Babyshampoos weisen nur 10 Prozent der Produkte hormonell wirksame Substanzen auf.

Einzeln betrachtet, liegen die Werte meist niedrig. Da wir täglich mehrere Produkte anwenden, bildet sich im Körper jedoch schnell ein kritischer Hormoncocktail, der die Spermienqualität beeinträchtigen oder ungeborene Babys gefährden kann.

Unbelastet ist allein Naturkosmetik. Denn Hersteller setzen die hormonellen Substanzen hauptsächlich als Konservierungsmittel ein. In Sonnenschutzmitteln dienen sie als UV-Filter - vor allem bei hochpreisigen Markenprodukten. Wer wissen möchte, ob die Lieblingscreme oder der tolle neue Lipgloss betroffen sind, kann die Werte online nachlesen.