Joachim Gauck und sein eigenwilliger Kunstgeschmack

Von Katharina Cichosch
30. Oktober 2012

Als Bundespräsident logiert man nicht nur im eleganten Schloss Bellevue, man ist hier auch größtenteils auf die vorhandene Einrichtung angewiesen - einschließlich der vorhandenen Kunstwerke.

Das sieht Joachim Gauck, der erst in diesem Jahr ins Amt gewählt wurde, jedoch offensichtlich ein bisschen anders: Wie das Online-Magazin von "n-tv" berichtet, ließ der aktuelle Bundespräsident jetzt bunte Ölmalereien aus der Galerie entfernen. Der neue Platz der noch von Christian Wulff in Auftrag gegebenen Gemälde: ein unbeachtetes Nebenzimmer.

Berichten zu Folge war Joachim Gauck offenbar nicht der einzige, der Anstoß an den farbenprächtigen, fast schon im Stile der Pop-Art gemalten Porträts seiner Vorgänger nahm.

Dass die Kunstwerke fortan im stillen Kämmerlein hängen sollen, wo sie Besucher eher nicht zu sehen bekommen, stört aber den Künstler: Volker Henze betont, dass seine Malereien die menschliche Seite der von ihm porträtierten Bundespräsidenten zeigen sollten. Er kann nicht verstehen, wieso Gauck die Werke aus der Galerie entfernen ließ.