John Grisham: Das Komplott führt Leser und Held in eine Welt der Täuschung

Von Dörte Rösler
26. August 2013

John Grisham kennt das amerikanische Rechtssystem und weiß, wie man eine spannende Handlung aufbaut. "Das Komplott" zieht den Leser in einen wendungsreichen Mix aus Justizdrama, Abenteuerroman und Verschwörungsthriller. Und Grisham wäre kein Bestsellerautor, wenn nicht auch sein neuer Held Malcolm Bannister, ein schwarzer Ex-Anwalt, immer wieder überraschende Blicke auf Justiz und Polizei erlaubte.

Schon der Start ist ungewöhnlich. Der Kleinstadtanwalt Bannister sitzt im Gefängnis, wo er bereits 5 Jahre Haft abgesessen hat. Um nicht weitere 5 Jahre hinter Gittern zu verbringen, macht er einen Deal: Freilassung, Geld und ein neues Gesicht gegen Informationen über einen Richtermord.

Wieder in Freiheit und mit einer anderen Identität ausgestattet, stürzt Bannister sich in zunächst unerklärliche Aktivitäten. Gesetze und Gerechtigkeit interpretiert er auf ganz eigene Weise, und im zweiten Teil des Buches treibt Grisham die Leser durch eine Reihe grotesker Wendungen, die bald auch die Hauptfigur zu überfordern drohen.

Erst ganz am Ende erhellen sich die Hintergründe des Komplotts, Held und Publikum wissen endlich, woran sie sind. Oder auch nicht - denn wie in jedem guten Thriller bleiben ein paar Fragen offen.