Jugendliche mit ADHS greifen häufiger zu Zigaretten und Marihuana - Ursachen noch unklar

Von Nicole Freialdenhoven
24. Mai 2013

Junge Menschen, die an der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung ADHS leiden, sind stärker suchtgefährdet als gesunde Jugendliche im gleichen Alter. Dies haben Mediziner der Pittsburgh University in den USA festgestellt, die rund 600 Kinder über einen Zeitraum von mehreren Jahren beobachteten.

Sie wollten vor allem herausfinden, ob die Behandlung von ADHS mit Medikamenten einen Einfluss auf den Konsum von Alkohol, Nikotin und Drogen bei jugendlichen Betroffenen habe.

Dabei stellte sich heraus, dass rund 35% der Jugendlichen mit ADHS ein Suchtmittel benutzten, während es bei den gesunden Gleichaltrigen nur 20% waren. Das Verhältnis bei denen, die als abhängig bezeichnet werden konnten, fiel ähnlich aus: Lediglich 3% der gesunden Jugendlichen mussten als süchtig bezeichnet werden, während es bei den ADHS-Patienten 10% waren. Lediglich beim Alkoholkonsum waren beide Gruppen gleichauf, während die ADHS-Patienten wesentlich häufiger Marihuana oder Nikotin rauchten als andere Jugendliche.

Nun wollen die Forscher nach den Ursachen für diese Unterschiede forschen um sie in Zukunft gezielt bekämpfen zu können. Vermutet wird beispielsweise, dass Jugendliche, die unter ADHS leiden, größere Schwierigkeiten haben Freundschaften zu schließen, schlechter in der Schule sind und häufiger impulsive, undurchdachte Entscheidungen treffen - wie eben den Griff zur Zigarette oder zum Joint.