Jugendliche sehen soziale Netzwerke kritisch

Von Ingo Krüger
4. Juni 2012

Jugendliche sind im Internet vorsichtiger, als viele Erwachsene denken. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage. So stehen viele der unter 20-Jährigen dem Umgang mit ihren Daten durchaus kritisch gegenüber. Über 60 Prozent der Befragten dieser Altersgruppe kritisieren, dass die Anbieter mit ihren Nutzerdaten Geld verdienen würden.

Insgesamt äußern fast 90 Prozent die Besorgnis, dass Internet-Anbieter, wie etwa Facebook, Google oder Apple, zu viel Macht durch die vielen Daten ihrer Nutzer bekämen. Fast drei Viertel aller Studienteilnehmer gaben an, sich entsprechend vorsichtig zu verhalten.

Auch dass die Anbieter mit den Nutzerdaten Geld verdienen, sehen die meisten Menschen kritisch. Lediglich 23,1 Prozent der unter 20-Jährigen sowie 29,5 Prozent der Befragten über 60 Jahre erklären, dass sie es in Ordnung fänden, wenn die Online-Portale mit ihren Angaben Einnahmen generieren würden. Nicht in Ordnung finden das 66,4 Prozent (unter 20) bzw. 65,8 Prozent (über 60).

Die Umfrage ergab, dass nur die wenigsten Internetnutzer bereit sind, ihre Adresse und Telefonnummer zu veröffentlichen. Auch die politische und religiöse Überzeugung ist für die meisten Menschen ein Tabu. Lockerer sehen sie die Angaben zu Geschlecht, Alter und Name. Auch Lieblingsfilme und -musik machen viele Befragte gerne publik.

Die meisten Personen sind überzeugt, sich mit der Funktionsweise sozialer Netzwerke im Internet gut auszukennen. 14,8 Prozent glauben, sogar sehr gute Kenntnisse zu besitzen. Lediglich 2,9 Prozent gaben an, über gar kein Wissen zu verfügen.

Die Urheber der Studie kamen zu dem Schluss, dass es nicht den Anschein hat, Jugendliche würden grundsätzlich eher naiv und sorglos mit ihren Daten in sozialen Netzwerken umgehen.