Junge Italiener bleiben gerne bei der Mama

Große Anzahl junger Erwachsener in Italien dreht in Mamas Haus Däumchen

Von Jutta Baur
25. Mai 2011

Italien ist das Land der Nesthocker. Nirgends sonst in Europa gibt es so viele junge Menschen zwischen 15 und 29 Jahren, die noch zuhause wohnen und schlichtweg nichts tun.

Das italienische Institut für Statistik hat ermittelt, dass rund 22 Prozent in diesem Alter weder studieren, noch eine Ausbildung machen oder arbeiten gehen. Das Institut nennt diese jungen Leute "inaktiv". Wie der Bericht vermerkt, ist Italien das Land mit mehr Inaktiven als Arbeitslosen. Auf Dauer fördert dies das Entstehen von Randgruppen.

Gründe für zahlreiche Nesthocker in Italien

Ein Grund für die hohen Zahlen sind auch traditionelle Aspekte. So bilden beispielsweise Frauen aus dem Süden eine beträchtliche Gruppe. Sie bleiben bis zur Hochzeit im Elternhaus und dürfen häufig keine Ausbildung antreten.

Für die italienischen Statistiker ist auch der mit dem Nichtstun einhergehende Lebensstil besorgniserregend. Die Jugend verbringt zuviel Zeit mit Schlafen oder Essen. Sport oder kulturelle Betätigungen reduzieren sich, sei es aus Geldmangel oder Bequemlichkeit. Die Tendenz der Nesthocker ist steigend.