Junge und alte Blattläuse opfern sich für die Kolonie

Von Alexander Kirschbaum
25. Januar 2013

Blattläuse haben viele natürliche Feinde. Um das Leben ihrer Kolonie zu sichern, organisieren die Tiere der Blattlausart Quadrartus yoshinomiyai ihre Verteidigung daher nach einem besonderen Prinzip. Junge und alte Tiere, die relativ unbedeutend für die Reproduktivität der Kolonie sind, opfern sich im Kampf, wenn die Kolonie angegriffen wird.

Dies haben Forscher der britischen Universität Cambridge herausgefunden. Tiere der mittleren Generationen hingegen, die Flügel besitzen und fruchtbar sind, halten sich von Gefahren fern. Die Forscher hatten den Unterschlupf der Blattläuseart untersucht. Das sind Gallen, krankhafte Wucherungen an Pflanzen, in denen die Blattläuse heranreifen.

Um den von Fressfeinden gefährdeten Ausgang herum, entdeckten die Wissenschaftler dabei hauptsächlich sehr junge Tiere und ein paar Erwachsene ohne Flügel. Diese stellen sich bei Gefahr in den Dienst der Kolonie, wohingegen die fruchtbaren Blattläuse Reißaus nehmen. Jungtiere können die Kolonie mit Mundwerkzeugen verteidigen, alte Tiere sondern ein Sekret ab und kleben sich damit auf ihre Feinde.