Kaffee ist in der Schwangerschaft tabu: Kindliches Gehirn kann geschädigt werden

Von Cornelia Scherpe
12. August 2013

Für viele ist eine Tasse Kaffee am Morgen Routine und auch am Wochenende möchte man sich nicht um den Genuss bringen lassen. Das enthaltene Koffein ist allerdings ein Gift und daher sollte Kaffee nur in Maßen getrunken werden.

Für Frauen in der Schwangerschaft macht es Sinn, für diese neun Monate komplett auf den Genuss zu verzichten, denn das Koffein kann durch die Nabelschnur auch den den Körper des Ungeborenen gelangen. Theoretisch ist es denkbar, dass dabei Schäden entstehen.

Bisher ging man jedoch davon aus, dass die Gefahr eher klein ist und daher sahen auch Frauenärzte schon einmal darüber hinweg, wenn ihre Patientinnen nicht auf Kaffee verzichten wollten. Dies könnte sich aber eventuell als Fehler herausstellen.

Zumindest in einem Versuch mit Mäusen konnten Wissenschaftler jetzt zeigen, dass Kaffee dem Embryo nachhaltig schaden kann. Eigentlich hatte man untersucht, wie Adenosin-Inhibitoren auf die Hirnentwicklung von Ungeborenen wirken, doch da diese Substanzen auch zu Koffein gehören, gewann man nebenbei eine interessante Erkenntnis über Kaffee.

Die trächtigen Weibchen bekamen während ihrer Schwangerschaft entweder normales Wasser oder aber Wasser mit Koffein darin. Man hatte die Dosis so auf sie umgerechnet, dass es der menschlichen Menge von vier Tassen pro Tag entsprach.

Nachdem die Jungen auf der Welt waren, führte man Tests mit ihnen durch und verglich die Ergebnisse mit jenen Jungtieren, deren Mütter nur Wasser erhalten hatten. Dabei fielen klare Unterschiede bei der Entwicklung der Gehirne auf.

Nervenzellen waren bei der Kaffee-Gruppe langsamer und die Menge der sogenannten GABA-ergen Hirnzellen in der Region des Hippocampus um 41 kleiner. Der Rückstand wurde bei der späteren Entwicklung auch nur teilweise aufgeholt.