Kaffee - Mehr als eine braune Bohne

Von Jutta Baur
16. Juni 2014

Die Deutschen lieben ihn. Für viele ist er "der" Muntermacher am Morgen. Andere können sich leckeren Kuchen nicht ohne ihn vorstellen: Die Rede ist von Kaffee, dem Wachmacher aus der Bohne. Fast 85 Prozent der Bundesbürger gelten als Kaffeetrinker. Das heißt es wird häufiger pro Woche Kaffee konsumiert.

Schaut man sich Details über den Kaffee, seine Verbreitung und seinen Anbau genauer an, findet man viele interessante, aber auch merkwürdige Fakten. Es lohnt sich also, die braune Bohne näher unter die Lupe zu nehmen.

In jeder Sekunde werden 2315 Tassen Kaffee getrunken

Obwohl Deutschland von den Anbauländern so weit entfernt liegt, belegen wir den fünften Platz unter den Ländern, die Kaffee produzieren und verarbeiten. Der Grund sind 156 Firmen, die sich mit der Weiterverarbeitung von Kaffee befassen. Allerdings können wir uns damit noch hinter Italien, Frankreich, Spanien und Griechenland verstecken. Allein Italien bringt es auf fast 1000 Unternehmen, die Kaffeebohnen veredeln. Übrigens zählt man rund 25 Millionen Kaffeebauern auf der Welt.

Auch die Zahl der Kaffeepflanzen ist bekannt. Die Vereinten Nationen geben an, dass 15.351.544.500 existieren. Würde man sie der Länge nach aneinanderreihen, käme man etwa 1200 mal um die Erde. Zumindest wenn man davon ausgeht, dass jeder Kaffeestrauch um die drei Meter hoch ist.

Der Kaffeedurst ist weltweit gigantisch. In jeder Sekunde werden 2315 Tassen getrunken. Auf den Tag gerechnet, kommt die stolze Summe von 200 Millionen Tassen zusammen. Wenn sie sich also mit den Kaffeegenießern weltweit zum Kaffeekränzchen treffen wollten, müssten sie für eine Stunde mit 104.166.667 Besuchern rechnen.

Kaffeepausen bedeuten Unkosten für Arbeitgeber

Leider hat der moderne Kaffeegenuss auch Schattenseiten. 6650 Tonnen Kapseln mit Kaffeepulver vergrößerten allein 2011 die Müllberge. 2008 waren es knapp die Hälfte und 2005 400 Tonnen Kapselmüll.

Für Arbeitgeber kann die Freude am Kaffee durchaus zu finanziellen Einbußen führen. Die "London School of Economics" hat für England ermittelt, dass durch die Pausen beim Kaffeetrinken jeder Mitarbeiter Unkosten von 490 Euro verursacht. Besonders teuer wird es durch Wissenschaftler und Arbeitnehmer in Küchen. Diese trinken am meisten vom Wachmacher.

Apropos Wachmacher: Auch dem, der keinen Kaffee mag, kann geholfen werden. Blaues Licht soll einen ähnlich anregenden Effekt haben, wie Koffein. Das haben Experten herausgefunden, die Operateure fit halten wollten. Die arbeiten häufig über mehrere Stunden am Patienten und können dabei natürlich nicht zur Kaffeetasse greifen. Mit blauem Licht soll ihre Aufmerksamkeit erhalten bleiben.