Kalt- oder Warmblüter: Streit um Dinosaurier geht nach neuer Studie in die nächste Runde

Von Laura Busch
3. Juli 2012

Dinosaurier galten lange Zeit wie selbstverständlich als Reptilien und damit automatisch auch als wechselwarme Kaltblüter. Doch wie man weiß, hatten einige Saurier auch Federn und außerdem sprachen die enormen Wachstumsschübe mancher Arten eher dafür, dass sie Warmblüter waren. Kurzum: Der Streit unter Wissenschaftlern hält seit den 60er Jahren an.

Jetzt gelang es der Deutschen Paläobiologin Meike Köhler mit ihrem Team zu belegen, dass eines der wichtigsten Argumente für die Kaltblüter-Theorie falsch ist. Die Wissenschaftler von der Autonomen Universität Barcelona untersuchten die Oberschenkelknochen von 115 Wiederkäuern aus 41 Säugetierarten der ganzen Welt. Es zeigte sich, dass es beeindruckende Übereinstimmungen zwischen diesen Querschnitten und Querschnitten von Saurieroberschenkelknochen gab. Überall hätte man sogenannte "Lines of arrested growth" (LAG) gefunden, also Ringe zwischen Wachstumsschüben. Die LAGs hatte man bisher immer nur Reptilien, also Kaltblütern zugewiesen. Köhler und ihr Team untersuchten diese Annahme nun erstmals ausführlich und konnten sie prompt widerlegen.

Jetzt wo man weiß, dass auch Warmblüter LAGs haben, ist die Diskussion um die Thermoregulation der Dinosaurier wieder offen.