Kanadischer Forscher entwickelt Nasenspray gegen Schüchternheit

Von Frank Hertel
14. Dezember 2011

Christopher Cardoso ist Wissenschaftler an der Concordia University in Kanada. In der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Psychopharmacology" berichtet er von einem Nasenspray, mit dem er schüchterne Menschen kontaktfreudiger machen kann. In dem Spray ist das sogenannte Kuschelhormon Oxytocin enthalten.

Er testete es an 100 gesunden Männern und Frauen zwischen 18 und 35. 90 Minuten nach der Spraydosis musste die Gruppe Fragebögen ausfüllen, mit denen emotionale Stabilität, Extravertiertheit, Pflichtgefühl, Freundlichkeit und die Offenheit für neue Erfahrungen ermittelt wurden. Die Teilnehmer aus der Oxytocin-Gruppe waren deutlich kontaktfreudiger als die aus der Placebo-Gruppe. Sie zeigten mehr Vertrauen, Selbstlosigkeit, Offenheit und emotionale Wärme.

Cardoso vermutet, dass Oxytocin die Selbstwahrnehmung beeinflusst und die Menschen im Prinzip selbstbewusster macht. Ob es dieses Nasenspray gegen Schüchternheit irgendwann in der Apotheke zu kaufen gibt, wird sich zeigen.