Kann Aufstoßen krankhaft sein?

Von Ingrid Neufeld
9. Oktober 2012

In manchen Kulturkreisen gehört Rülpsen zum guten Ton. Da in unserer Gesellschaft das Rülpsen in der Öffentlichkeit eher verpönt ist, versucht jeder das Aufstoßen möglichst zu vermeiden. Allerdings gibt es fast keinen Menschen, bei dem nicht gelegentlich Luft in den Magen gelangt und der nicht deshalb auch mal aufstoßen muss.

Durch das Luftschlucken, in Fachkreisen Aerophagie genannt, gelangen 2 bis 3 Millimeter Luft bei jedem Schlucker in den Magen. Am Tag schluckt der Mensch ungefähr tausend Mal. Wird bei der Nahrungsaufnahme hastig gegessen und dazu auch noch geredet, kommt es danach gehäuft zum Aufstoßen, da dabei zwangsläufig Luft in den Magen befördert wird.

Um häufiges Aufstoßen zu vermeiden, sollte hastiges Trinken vermieden und das Essen immer gut gekaut werden. Außerdem ist die sparsame Verwendung von kohlensäurehaltigen Getränken angeraten. Wer für ständiges Aufstoßen anfällig ist, achtet am besten auf seine Ernährung und verzichtet auf Zwiebeln, Hülsenfrüchte und Kaffee. Doch auch Vollkornbrot, Sahne und Gemüsesorten wie Paprika können am vermehrten Aufstoßen schuld sein. Auch das Kauen von Kaugummis und das Lutschen von Bonbons befördert Luft in den Magen. Dass Rauchen schädlich für die Gesundheit ist, weiß man inzwischen. Sogar für das Rülpsen sind die Zigaretten verantwortlich.

Rülpsen ist nicht immer harmlos. Wenn mit dem Aufstoßen Magenschmerzen einhergehen, kann eine Magenschleimhautentzündung oder Sodbrennen die Ursache sein. Sind faulige Gerüche eine Begleiterscheinung, könnte sich dahinter auch eine ernsthafte Erkrankung verbergen. In diesem Fall ist eine ärztliche Abklärung unbedingt notwendig.