Kapitän von gesunkener "Sewol"-Fähre droht die Todesstrafe

Von Max Staender
15. Mai 2014

Neben dem Kapitän Lee Joon Seok müssen sich derzeit auch drei Crew-Mitglieder der am 15. April gesunkenen Fähre "Sewol" wegen Totschlags vor Gericht verantworten.

Laut dem Staatsanwalt Ahn Sang Don sollen der Kapitän sowie der erste Maschinist und zwei Offiziere das Schiff noch vor den Reisenden verlassen haben, was zum Tod zahlreicher Menschen führte. Zudem war die Fähre beim Auslaufen total überladen und es befand sich zur Stabilisierung des Schiffes zu wenig Wasser in den Ballasttanks.

Neue Beweise und Geständnisse

Ein scharfes Wendemanöver führte schließlich dazu, dass die Fähre kippte und kurz darauf unterging. Von den insgesamt 15 angeklagten Besatzungsmitgliedern haben inzwischen einige gestanden, dass sie nur an die Rettung ihres eigenen Lebens dachten und ihre Pflicht die Passagiere zu schützen nicht nachgekommen seien.

Im Falle einer Verurteilung des obersten Gerichts müssen die Angeklagten mit der Todesstrafe rechnen. Ein von der Küstenwache veröffentlichtes Video soll zeigen, wie wie Kapitän Lee Joon Seok in ein Rettungsboot stieg, obwohl die Großzahl der Passagiere noch auf der sinkenden Fähre ausharrte.