Kate's Porträt - Ganz natürlich oder glamourös?

Von Katharina Cichosch
14. Januar 2013

Die Ahnengalerie gehört ins Schloss wie der Karneval zu Rio: Hier präsentieren sich die adeligen Bewohner ihren Besuchern, das ureigene Ölporträt gehört deshalb zum guten Ton. Klar, dass auch Kate Middleton, heute Herzogin Catherine und Ehefrau des britischen Prinz William, mit ihrer Familienzugehörigkeit zum Modellsitzen gebeten wurde.

Paul Emsley war der glückliche Maler, der die schöne Kate auf Leinwand bannen durfte. Der 1947 im schottischen Glasgow geborene Künstler ist bekannt für seine naturgetreuen Gemälde und Zeichnungen, die durch ihren Sinn fürs Detail beeindrucken. Wohl mit ein Grund, wieso man sich am britischen Hofe für Emsley entschied. Der fertigte Kates Porträt innerhalb von dreieinhalb Monaten an, wobei die heutige Herzogin von Cambridge nur zwei Mal persönlich ins Atelier kommen musste - ansonsten verließ sich der Künstler auf Fotografien.

Das Ergebnis spaltet das britische Inselreich: Während die Familie einschließlich Kate selbst durchweg begeistert sind und Emsleys Arbeit loben, steht die englische Presse dem Kunstwerk kritisch bis vernichtend gegenüber. Einige Journalisten finden, Herzogin Catherine sehe viel zu ernst und erwachsen, wenig strahlend oder gar glamourös aus. Andere gehen sogar noch einen Schritt weiter und werfen Emsley einen schlechten Malstil vor.