Katheter-Ablation bei Vorhofflimmern: Der Eingriff kann dem Gehirn schaden

Von Cornelia Scherpe
31. Januar 2014

Bei der Katheter-Ablation handelt es sich um einen medizinischen Eingriff, bei dem der Arzt einen Katheter in den Körper einführt und an einer vorab festgelegten Stelle eine Vernarbung des Gewebes erzeugt. Diese bewusste Verletzung wird genutzt, um damit unerwünschte Signale an dieser Stelle zu unterbinden.

Häufig wird die Katheter-Ablation bei Vorhofflimmern benutzt. Das Flimmern kann dem Herzen extrem schaden und daher wird der Katheter bis zum Vorhof eingeführt und die Vernarbung herbeigeführt. Die falschen elektrischen Impulse können nun nicht mehr weitergeleitet werden und die Herzrhythmusstörung wird unterbunden.

Potenzielle Hirnschädigungen

Die Katheter-Ablation verläuft in den meisten Fällen zwar erfolgreich und dem Herzen geht es besser, doch eine Studie zeigt nun, dass dafür das Gehirn beschädigt werden kann. Für die Untersuchung griff man auf rund 94.000 Patientendaten zurück.

Alle hatten aufgrund ihres Vorhofflimmerns eine Katheter-Ablation erhalten. In insgesamt 6,3 Prozent der Fälle kam es nach dem Eingriff zu einer Komplikation. Als man die Gesamtzahl der Patienten noch einmal entsprechend ihres Alters in zwei Gruppen aufteilte, zeigte sich sofort, dass vor allen Dingen ältere Menschen gefährdet sind. Bei allen Patienten unter 65 Jahren war das Risiko um 9,5 Prozent kleiner als bei Senioren.

Ursache der Schlaganfälle

Neben Herzinfarkten und Lungenembolien kam es auch zu Schlaganfällen. Dies wirkt zunächst seltsam, da dass Gehirn weit vom Herz entfernt ist. Das Problem ist jedoch, dass sich bei dem Eingriff Blutgerinnsel bilden oder bestehende Gerinnsel lösen können und diese wandern dann durch den Körper. Gelangen sie auf ihrer Reise bis zum Gehirn und verstopfen dort ein Gefäß, kann es zu einem Schlaganfall kommen. Viele dieser Hirninfarkte verlaufen sehr mild, doch es kommt nachweislich zu kognitiven Defiziten.

Weitere Studien sollen nun das Risiko im Detail klären.