Keimbelastung in Sandkästen

Menge an Durchfallerregern für Kinder in der Regel aber unbedenklich

Von Cornelia Scherpe
16. August 2017

Viele Eltern sehen es mit Sorge, wenn ihre Kinder im Sandkasten toben und dabei nicht selten Sand in dem Mund nehmen. Andere Eltern sind weniger besorgt und sehen das Spielen im Sandkasten als Abhärtung für das Immunsystem. Doch was sagt die Wissenschaft? Welche Keime tummeln sich in Sandkästen?

In Spanien testeten Forscher insgesamt 20 Kindersandkästen und 20 so genannte "Areas Caninas". Letztere sind spezielle Sandkästen für Hunde. 53 Prozent beider Sandkastenarten waren stark mit Clostridium difficile belastet. Dabei handelt es sich um Stäbchenbakterien, die beim Menschen zu Infektionen im Magen-Darm-Trakt führen können.

Die Ergebnisse klingen jedoch beunruhigender als sie es in der Praxis sind. Die Durchfallerreger kommen allgemein häufig in der menschlichen Umwelt vor, vor allem aber in Pflegeeinrichtungen. Eine Infektion bricht nur dann aus, wenn das Immunsystem nicht stark genug war, die Eindringlinge vor der Ansiedlung im Darm zu beseitigen.

Gesunde Kinder können ihre Abwehrkräfte trainieren

Das Fazit für Eltern lautet daher: Gemeinschaftsanlagen können mit Bakterien, Viren und Parasiten belastet sein, im Regelfall ist jedoch das Spielen für Kinder im Sandkasten nicht bedenklich. Im Gegenteil können ansonsten gesunde Jungen und Mädchen hier das Immunsystem trainieren.

Wichtig ist, dass die Kleinen vor und nach dem Spielen die Hände waschen. Bei den Jüngsten ist es sinnvoll, Desinfektionstücher dabei zu haben, um Hände und Gesicht noch vor dem Heimweg zu reinigen.

Wer auf dem Grundstück einen eigenen Sandkasten besitzt, sollte diesen bei Nichtverwendung abdecken, damit weniger Schmutz und Tiere Zugang haben. Allerdings sollte keine Abdeckung angebracht werden, wenn der Sand nass ist.

Es entsteht sonst ein besonders keimfreundliches Klima. Am besten wöchentlich kann der Sand zudem mit einem Rechen bearbeitet und grobe Verschmutzungen direkt entfernt werden.