Kein räumliches Sehen vom Tag der Geburt an

Ungarische Forscher stellten fest, dass das räumliche Sehen nicht gleich nach der Geburt im Gehirn festgelegt ist, sondern sich erst im Laufe der Zeit entwickelt. So ist dieses Sehen erst nach drei bis vier Monaten voll ausgeprägt. Die Forscher haben bei ihren Experimenten zwei Gruppen von Säuglingen untersucht, einmal die Babys, die normal nach der 39. Woche auf die Welt kamen und die zweite Gruppe bestand aus Frühgeborenen, die durchschnittlich schon nach 31 Wochen das Licht der Welt erblickten. Mit Hilfe von Elektroden wurden die Gehirnströme gemessen, wenn die Babys bestimmte Muster auf einem Bildschirm sahen.

Diese ersten Tests wurden elf bis zwölf Wochen nach der Geburt zum ersten Mal gemacht und danach jeden Monat wiederholt, bis man das räumliche Sehen feststellen konnte. Im Endergebnis stellte sich bei den normal zur Welt gekommenen Babys dieses Sehvermögen nach 3,78 Monaten fest, bei den Frühgeborenen erst nach 4,07 Monaten.

Dieser geringe Unterschied liegt darin, so vermuten die Forscher, dass sich das räumliche Sehen erst dann entwickelt, wenn die Augen auch optischen Reizen ausgesetzt werden.