Kein Therapieplatz für 50 Prozent aller Drogensüchtigen

Von Thorsten Hoborn
2. Februar 2010

Deutschlandweit befinden sich über 72.200 Drogenabhängige in einer Substitutionsbehandlung. Diese beinhaltet eine Versorgung mit Drogenersatzstoffen (zum Beispiel Methadon) sowie psychologische und soziale Betreuung. In den letzten acht Jahren ist diese Zahl um über 50 Prozent gestiegen, doch nur 30 bis 50 Prozent der Betroffenen erhalten einen lebensnotwendigen Therapieplatz.

Bundesweit variiert die Anzahl an Substitutionsangeboten für Drogenabhängige sehr stark, nicht überall sind gleiche Therapiemöglichkeiten und vor allem, freie Plätze, vorhanden. So gibt es im Westen viel mehr Angebote als im Osten und in den Städten mehr Anlaufpunkte als auf dem Land. Dieses Fazit entstammt einer repräsentativen Untersuchung des Bundesverbandes für Drogenarbeit und Drogenpolitik, in welcher 152 Suchtmediziner, 200 Methadon-Patienten, sowie 200 Drogenkonsumenten befragt wurden waren.

Politische und bürokratische Einschränkungen verhindern, das Suchtmediziner entsprechende Therapieangebote stellen können. Daher haben 54 Prozent der Patienten große Probleme, einen Behandlungsplatz zu finden und 23 Prozent finden nicht einmal einen Arzt, der sie behandeln möchte oder kann.