Kein Zusammenhang zwischen Fuchsbandwurm und dem Verzehr von Beeren

Von Jutta Baur
21. August 2012

Viele Menschen haben große Bedenken frische Beeren im Wald zu pflücken und zu essen. Die Gefahr sich mit dem Fuchsbandwurm zu infizieren, scheint groß. Doch Wissenschaftler winken schon seit einiger Zeit ab: Die Gefahr ist eher unwahrscheinlich.

Die mitteleuropäischen Fuchsbandwürmer sind Parasiten, die im Darm von Füchsen verbreitet sind. Über die Ausscheidungen, so glaubt man, könne er auch in den Menschen gelangen. Doch das ist kaum der Fall. Ein weitaus größeres Infektionsrisiko ergibt sich durch den Kontakt mit Hunde- oder Katzenfell. Denn auch Haustiere können von dem Wurm befallen sein. In deren Fellkleid können sich Eier des Bandwurms festgesetzt haben. Darum ist es enorm wichtig, sich nach dem Streicheln gut die Hände zu waschen.

Eine Kontamination mit dem Fuchsbandwurm spürt man erst viele Jahre nach dem Zeitpunkt der Übertragung. Aus den aufgenommenen Eiern schlüpfen im Darm die Larven. Diese können in die Leber gelangen, wo sie eine Echinokokkose verursachen. Die Anzeichen sind Schmerzen, Übelkeit und ein Völlegefühl. Zu diesem Zeitpunkt ist die Erkrankung schon soweit fortgeschritten, dass der Betroffene dauerhaft Medikamente einnehmen muss. Bei einer früheren Entdeckung wäre die Echinokokkose heilbar. Da sie jedoch im Anfangsstadium so gut wie symptomlos verläuft, wird sie meist nur zufällig wahrgenommen.