Kein Zusatznutzen: Neues Krebsmittel Crizotinib fällt durch

Von Nicole Freialdenhoven
20. Februar 2013

Durch das neue Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz, kurz AMNOG, müssen neue Medikamente seit einiger Zeit darauf geprüft werden, ob sie für die Patienten einen Zusatznutzen darstellen.

Bei der Prüfung durch das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) fiel das neue Krebsmittel Crizotinib von Pfizer nun durch. Die Prüfer sehen in diesem Medikament keinen Zusatznutzen für Lungenkrebspatienten.

Crizotinib, das unter dem Markennamen Xalkori® vertrieben wird, ist ein Kinase-Hemmer, der seit Oktober 2012 für die Behandlung von Bronchialkarzinomen zugelassen ist. Allerdings darf das Mittel nur bei Patienten verwendet werden, die schon mit anderen Therapien vorbehandelt wurden und die unter fortgeschrittenem nicht kleinzelligen Lungenkrebs leiden.

Das IQWiG befand nun, dass Crizotinib lediglich dort einen Zusatznutzen für die Lebensqualität der Betroffenen darstelle, wo auch weiterhin eine Behandlung mittels Chemotherapie erfolgt. Ansonsten wiegen die Nebenwirkungen des Mittels den möglichen Zusatznutzen wieder auf.

Im Gesamtergebnis habe es keine statistisch bedeutsamen Unterschiede zwischen den Patienten, die mit Chemotherapie behandelt werden und denen, die Crizotinib nehmen, gegeben.