Keine Angst vor der Magenspiegelung - wie sie abläuft und welche Narkose sinnvoll ist

Von Dörte Rösler
15. April 2014

Zur Magenspiegelung gehen die meisten Patienten mit gemischten Gefühlen. Neben dem Wunsch nach einer klaren Diagnose steht die Sorge vor dem Eingriff. Wird es weh tun, und was kann bei der Untersuchung passieren? Wer genau weiß, wie eine Gastroskopie abläuft und welche Möglichkeiten zur Narkose es gibt, kann dem Termin entspannter entgegensehen.

Bereits seit 1968 nutzen Mediziner einen Schlauch, um direkt in die Verdauungsorgane ihrer Patienten schauen zu können. So lassen sich die Ursachen von Magenschmerzen und anderen Problemen im Bauch unmittelbar erkennen. Um die Prozedur für Patienten möglichst schonend zu gestalten, wird dabei heute meist eine Narkose eingesetzt.

Wie bereite ich mich vor?

Anders als bei der Darmspiegelung erfordert die Gastroskopie kaum Vorbereitung. Sechs bis acht Stunden vor dem Termin sollten Patienten nichts mehr essen, in den beiden letzten Stunden vor der Untersuchung ist auch ein Trinkstopp angezeigt. Da Nikotin die Produktion von Magensäure anregt, tun Raucher gut daran, auf Glimmstängel zu verzichten.

Währen der Untersuchung liegt der Patient auf der linken Seite. Loser Zahnersatz muss herausgenommen werden, da er versehentlich in die Luftröhre gelangen könnte. Ein Beißring mit runder Öffnung sorgt dafür, dass der rund einen Meter lange Schlauch nicht die Zähne verletzen kann.

Lokale Schmerzbetäubung oder Dämmerschlaf?

Das Einführen des Glasfaserschlauchs ist gewöhnungsbedürftig. Um den Würgreiz zu unterdrücken, werden deshalb zumindest Nerven im Rachenbereich mit einem Spray betäubt. Zusätzlich kann der Arzt Buscopan einsetzen, um die Magenbewegungen zu dämpfen. Rund 60 Prozent der Patienten ist dies jedoch nicht genug: sie lassen sich in einen kurzzeitigen Dämmerschlaf versetzen.

Dieses Verfahren ist nicht nur angenehmer für den Patienten, auch der Arzt kann ruhiger und konzentrierter arbeiten. Komplikationen wie kleine innere Verletzungen oder Blutungen lassen sich so vermeiden, da der Patient während der Untersuchung ganz ruhig liegt.

Zum Einsatz kommt in aller Regel der Wirkstoff Propofol - ein schnell wirkendes Narkotikum, das binnen Minuten wieder über die Leber abgebaut wird. Vorsicht allerdings bei Allergien: Wer auf Hühner- oder Sojaeiweiß empfindlich reagiert, sollte dies beim Arzt angeben, ebenso wie eine Überempfindlichkeit gegen Sulfit.