Keine Hinweise auf einen Krieg der Generationen

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
1. März 2006

Für einen bevorstehenden "Krieg der Generationen" gibt es nach Ansicht vieler Forscher keine Anzeichen. Als Kitt der Gesellschaft erweist sich für den Soziologen Wolfgang Keck vom Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) ausgerechnet die häufig totgesagte Familie: Sie trage dazu bei, "Konflikte auszugleichen, die sich aus der Schieflage der Sozialsysteme ergeben", sagt er im Gesundheitsmagazin Apotheken Umschau.

Konkret: Eltern unterstützen ihre erwachsenen Kinder finanziell oder lassen sie kostenlos bei sich wohnen, sie hüten die Enkel und helfen beim Umzug. Etwa 70 Prozent der Jugendlichen sagen, dass sie sich mit den Eltern wunderbar verstehen und wollen laut der jüngsten Shell-Jugendstudie ihre Kinder ähnlich erziehen, wie ihre Eltern es ihnen vorgemacht haben.

WZB-Forscher Keck sieht eine Ursache für das Ausbleiben des Generationen-Krieges darin, dass jeder Mensch alle Seiten des möglichen Konflikts einmal selbst erleben wird: Aus Jung wird Alt. "Das mildert das Spannungspotential", erklärt er, "weil sich jeder Gedanken darüber macht, was er sich später selbst erwartet."