Keine übermäßige Schonung bei Darmkrebs - Sport kann heilend wirken

Von Cornelia Scherpe
14. Februar 2012

Nach der Krebsdiagnose bricht nicht nur für die Betroffenen eine Welt zusammen, sie beginnen auch, sie selbst in Watte zu packen und jede sportliche Betätigung einzustellen. Diese übermäßige Schonung bringt zumindest bei Darmkrebs überhaupt nichts, wie nun eine Studie nachgewiesen hat. Im Gegenteil: die passende sportliche Aktivität kann dem Immunsystem beim Kampf helfen und so die Überlebenschancen steigern. Abgesehen davon, steigt natürlich auch die Lebensqualität.

Betreut wurden im Rahmen der Studie 832 Patienten, denen die Diagnose bereits gestellt worden war. Sie wurden nun gebeten, die Couch zu verlassen und sich stattdessen einem moderaten aber kontinuierlichen Sportprogramm zu unterziehen. Der Effekt des Sports wurde deutlich sichtbar. Nicht nur, dass die Patienten sich subjektiv wohler fühlten, auch ihre Prognose verbesserte sich deutlich. Tatsächlich war eine Verbesserung von bis zu 45 Prozent erreichbar. Betrachtete man die weiblichen Teilnehmer als eigene Gruppe, stieg die Chance sogar auf 60 Prozent.

Die Forscher sprechen sich daher deutlich für eine Bewegungstherapie bei Krebspatienten aus. Je mehr Sport diese unter medizinischer Aufsicht betreiben würden, desto besser. Auch für Patienten mit guter Prognose, die also viel Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen dürfen, macht die Erstellung eines Trainingsprogramms sind.