Mit Menthol dem Darmkrebs auf der Spur: Neue Vorsorgemethode entwickelt

Das Verabreichen einer Mentholspülung bei der Koloskopie hat sich in einer japanischen Studie als erfolgreich erwiesen

Von Nicole Freialdenhoven
10. März 2015

Im Laufe der Zeit entwickeln viele Menschen gutartige Adenome im Magen-Darm-Bereich, die sich später möglicherweise in einen bösartigen Tumor umwandeln können. Daher raten Mediziner zu einer Darmkrebsfrüherkennung, bei der Adenome im Darm mit Hilfe einer Koloskopie aufgespürt und prophylaktisch entfernt werden.

Für eine neue Studie im japanischen Kyoto setzten Forscher nun erstmals eine Lösung mit Menthol ein, die das Erkennen von Adenomen im Darm erleichtern soll.

Die Versuchsgruppe erhielt eine Spülung mit Menthol

Menthol, das in natürlichen Heilmitteln wie Pfefferminzöl enthalten ist, entspannt die Muskulatur des Darms und reduziert die Zahl der Kontraktionen, dem reflexartigen Zusammenziehen der Muskulatur bei der Koloskopie. Für die Studie wurden 226 Patienten, die eine Vorsorge-Koloskopie erhalten sollten, in zwei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe erhielt eine Spülung mit Menthol, eine Vergleichsgruppe lediglich ein Placebo.

Detektionsrate bei Mentholgruppe signifikant höher

Nach Ablauf der Studie stellten die Forscher fest, dass die Detektionsrate bei der Mentholgruppe mit 60,2 Prozent signifikant höher war als bei der Vergleichsgruppe mit 42,6 Prozent. Zwar muss die einfach-blinde Studie noch durch weitere Folgestudien ergänzt werden, doch schon jetzt halten Forscher die Gabe von Menthol im Rahmen einer Koloskopie für eine sinnvolle Ergänzung.