Keine vermehrten Geburtsfehler - beendete Chemo kein Risiko für Nachkommen

Von Cornelia Scherpe
30. Dezember 2011

Besonders Menschen mit einem Kinderwunsch haben große Angst vor einer Chemotherapie. Frauen befürchten, dass die Behandlung nicht nur ihre eigenen Chancen auf eine unkomplizierte Schwangerschaft und Geburt verschlechtert, sondern auch die Chancen ihrer Kinder. Zudem fürchten beide Geschlechter, dass ihre Kinder einmal einen Geburtsfehler haben könnten.

Grund der Sorge sind die bei der Chemo verwendeten Alkylanzien. Diese greifen nicht nur den Krebs an, sondern können unter Umständen auch gesunden Zellen schaden, indem deren DNA angegriffen wird. Das führt natürlich zu der Frage, ob das Schäden in den Genen bewirkt, die weiter vererbt werden.

Doch eine aktuelle Studie kann diese Bedenken beruhigen. Eine beendete Chemotherapie erhöht das Risiko auf Geburtsfehler des Nachwuchs nicht. Kinder, deren Eltern eine Chemo erhalten haben, besitzen das gleiche Risiko wie Kinder von gesunden Eltern. Dies gilt auch dann noch, wenn die eigenen Eltern als junge Kinder mit einer Chemo behandelt werden mussten.

Gerade bei jungen Patienten müssen häufig sehr aggressive Maßnahmen ergriffen werden. Besonders bei Behandlungen des Beckenbereiches von Mädchen kann das die Fruchtbarkeit leider wirklich beeinträchtigen. Diese Symptomatik wird aber auch nicht an die eventuellen Nachkommen weitergegeben.

Untersucht wurden 1.627 weibliche und 1.128 männliche Probanden. 63 Prozent von Ihnen waren ehemalige Chemotherapie-Patienten. Alle Teilnehmer füllten Fragebögen zur Gesundheit ihrer insgesamt 4.699 Kinder aus und es zeigte sich, dass nur 2,7 Prozent der Kinder von einem Geburtsfehler betroffen waren.