Keine Vitamin D-Ergänzungsmittel in der Schwangerschaft: Überdosis kann Allergien auslösen
Frauen greifen in der Schwangerschaft gerne zu Nahrungsergänzungsmitteln um den eigenen Organismus und den des ungeborenen Kindes zu stärken. Ein beliebtes Mittel sind Vitamin D-Präparate, da ihm nachgesagt wird, Knochen, Muskeln und Nerven zu stärken und vor Infektionen zu schützen. Forscher sehen die Einnahme von zusätzlichen Vitamin D jedoch mittlerweile skeptisch und warnen, dass eine Überdosis beim Kind zu Nahrungsmittelallergien führen kann.
Deutsche Forscher vom Helmholtz Zentrum für Umweltforschung in Leipzig untersuchten für ihre Studie die sogenannte LiNA-Kohorte, eine Datensammlung, die 622 Mütter mit 629 neugeborenen Kindern umfasste, die zwischen 2006 und 2008 auf die Welt kamen. Dabei wurde der Vitamin D-Spiegel im Blut der schwangeren Frauen gemessen und später im Nabelschnurblut der neugeborenen Babys. In den folgenden zwei Jahren wurde mit Hilfe von Fragebögen erfasst, wie viele der Babys unter Nahrungsmittelallergien litten.
Dabei stellte sich heraus, dass die Kinder, deren Mütter einen erhöhten Vitamin D-Spiegel aufwiesen, häufiger unter Nahrungsmittelallergien litten als die anderen Kinder. Besonders der Wert des Immunglobulin E war bei den Kindern erhöht, das zu Allergien gegen Hühner- und Milcheiweß, Weizenmehl, Sojabohnen und Erdnüssen führt. Vermutet wird, dass das Vitamin D die Entwicklung der regulatorischen T-Zellen unterdrückt, die normalerweise eine Überreaktion des Immunsystems auf Allergene verhindern.