Keuchhusten ist keine Kinderkrankheit mehr - Mediziner fordern die Impfung von Erwachsenen

Verantwortungsbewusstes Handeln erspart Ansteckung noch ungeschützter Kinder

Von Cornelia Scherpe
28. Juni 2010

Eigentlich kennt man ihn als typische Kinderkrankheit, doch der Keuchhusten wird nach neuesten Statistiken vor allem bei Erwachsenen diagnostiziert. Grund dafür, so Ärzte, ist das gängige Impfsystem hierzulande. Der Impfstoff wird Kleinkindern ab dem zweiten Lebensmonat vom Kinderarzt verabreicht.

Doch die Spritze hilft unserem Immunsystem nur etwa 12 Jahre mit den Erregern fertig zu werden. Nach Ablauf dieser Zeit kann der Körper beim Kontakt mit dem Bakterium "Bordetella pertussis" wieder von der Kinderkrankheit befallen werden. Die Impfung der Kleinkinder kann lebenswichtig sein, denn die kleinen Atemwege können durch das Bakterium lebensgefährlich geschädigt werden.

Das Gesundheitsrisiko für Jugendliche und Erwachsene

Doch auch Jugendliche und Erwachsene sollten sich bewusst sein, dass sie nach dem Verfall des Impfschutzes bei Erkrankung ihre Gesundheit einem großen Risiko aussetzen. Ist das Bakterium in die Atemwege gelangt und das Immunsystem kann es nicht zerstören, wird es dort siedeln und einen Giftstoff produzieren, der die charakteristischen Hustenkrämpfe verursacht.

Ärzte warnen, dass mit dem Erreger infizierte Menschen kleine Kinder in ihrer Nähe schnell anstecken können. Da Kinderärzte ihre kleinen Patienten erst ab dem zweiten Lebensmonat impfen dürfen, können Eltern und Verwandte unbewusst viel Schaden anrichten, wenn sie den Säugling anstecken. Im Interesse der eigenen Gesundheit und der Sicherheit von Kleinkindern sollten daher auch Erwachsenen ihre Keuchhustenimpfung regelmäßig auffrischen lassen.