Kinder-Diätbuch aus den USA sorgt für Sturm der Entrüstung

Von Katja Seel
23. Januar 2012

Das als Bilderbuch herausgegebene Werk "Maggie goes on a diet", zu Deutsch "Maggie geht auf Diät", eines hawaiianischen Autors hat sowohl in den USA als auch hierzulande einen Sturm der Empörung entfacht.

Das 48-Seiten-starke Buch, dessen 14-jährige Heldin übergewichtig ist und sich entschließt, eine Diät zu machen, wurde von dem Online-Händler Amazon.com für Kinder ab 4 Jahren freigegeben. Daraufhin gründeten besorgte Eltern auf Facebook eine Seite, die zum Boykott des Buches aufruft.

Stein des Antoßes ist der Verlauf der Geschichte: Das dicke Mädchen Maggie ist unbeliebt und wird gehänselt, bis sie durch Sport und eine Umstellung ihrer Ernährung 25 Kilo abnimmt. Plötzlich ist sie allseits beliebt und gewinnt viele neue Freunde, auch mit den Jungen klappt es nun viel besser als vorher.

Der Autor Paul Kramer beteuert, er habe lediglich Kinder und Jugendliche zu gesunder Ernährung motivieren wollen.

Kritiker sehen in dem Buch jedoch die große Gefahr, dass jugendliche Leser in Essstörungen abgleiten könnten. So befindet auch Susanne Klaus vom Potsdamer Institut für Ernährungsforschung (DIfE), die Geschichte leite dazu an, dicke Kinder zu diskriminieren und somit schlanke Kinder in eventuellen Vorurteilen zu bestätigen. Übergewichtige Kinder würden durch Bücher wie "Maggie goes on a diet" frustriert, insofern sie es nicht schafften, genauso schnell und konsequent wie Maggie ihre Pfunde zu verlieren oder sich die versprochenen positiven Effekte nicht einstellten.

Als Reaktion auf die scharfe Kritik hat Paul Kramer nun eine neue Version des Buches herstellen lassen, die Ende Februar erscheinen soll. Sie trägt den harmloseren Titel "Maggie eats healthier" - "Maggie isst gesünder". Am Inhalt wurde jedoch keine Veränderung vorgenommen.